Cockney – die Londoner Geheimsprache

Sie ist nicht so bekannt und trotzdem in fast aller Munde – Cockney, eine besondere Art von Dialekt in London. Die Menschen, die im Umkreis der Kirche Saint-Mary-le-Bow in dem man die Kirchenglocken hören kann, geboren sind, werden als Cockneys bezeichnet. In diesem Gebiet, im Osten Londons, wohnten im 19. Jahrhundert die ärmeren Menschen. Diese Geheimsprache wurde von den ihnen erfunden, um nicht von Außenstehenden verstanden zu werden. Heute hat sie sich durch Musik und Fernsehen, zum Beispiel in der Sendung “Only Fools and Horses”, weiter verbreitet, denn Schauspieler und Musiker nutzen diese Phrasen.

Was ist das besondere daran? Es ist wie eine Verschlüsselung durch Reime. Man sucht sich einen Reim auf das Wort, bzw. Redewendung, was man sagen möchte, aber nicht jeder verstehen soll. Normal würde man sagen: “Use your head!” Ausführlich in der Cockneysprache würde man sagen: “Use your loaf of bread!”. Bread reimt sich auf head. Das wäre aber viel zu lang und es würde vielleicht doch jemand verstehen, deswegen sagt man: “Use yer loaf!”. Was heißen soll: “Schalte dein Gehirn ein!”

Dies wurde so ausgebaut, dass es zur Londoner Geheimsprache wurde.

Weitere Beispiele sind:

  • “Pears” sind “stairs” (aus: Apples and Pears)
  • “Uncle Ned” ist “bed”
  • “Pies” sind “eyes” (aus: Mince Pies)

Sogar neue Wörter haben inzwischen Cockney-Übersetzungen, z.B. spricht man von “Holy”, denn “Holy Grail” (dt: Heilige Gral) reimt sich mit “E-Mail”.

Eine versteckte Welt in London

In ihrem Videoblog beschreibt Annette Dittert von ARD wie viele Engländer anders leben als die anderen. Sie wohnen auf kleinen Booten auf  Kanälen, die in der Regel an der Themse angeschlossen sind, und durch London führen. Eine Londoner Rockband oder auch eine Anwältin leben bescheiden  in ihren Booten und fühlen sich dort wohl. Es ist eine versteckte kleine eigene Welt, die man nur entdeckt wenn man genau hinschaut, wo es zu den Kanälen hinuntergeht. Die Boote sind bunt und mit Mustern versehen.

Im Video erzählt sie auch, dass sie sich ein Boot gekauft hat, es renovieren ließ und ihm einen neuen Namen gab: Emily. Außerdem erfährt man einiges über den historischen Hintergrund der jetzigen Hausboote. Hier geht es zum Video.

MailRail – oder wie London einmal seine Post transportierte

“Mailrail”  ist eine Art Minieisenbahn die eigens, wie der Name schon sagt, für die Post und Pakete erfunden wurde.

Es wurden unter London – neben den bekannten “Tube” Tunnels, auch schmälere Tunnels gebaut  in denen die Wagen der MailRail fuhren.  Die Tunnels führen vom Paddington im Westen bis in Osten nach Whitechapel. Acht Stationen wurden auf der 10,5km langen Strecke  gebaut für die Sortierung und Weiterbeförderung der Post.  Auch wenn  nicht beabsichtigt wurde  regelmäßig Menschen zu befördern, war dies jedoch in einem besonderen Wagen möglich.

Nach vielen Debatten Ende 1914 bis Anfang 1915 im britischen Parlament wurde die Genehmigung zum Bau der Eisenbahn erteilt. Im Februar 1915 wurde mit dem Bau der Tunnels begonnen. 1928 wurde die MailRail dann offiziell für die Post eröffnet. Davor wurden die Tunnel noch anderweitig benutzt. Das Besondere an dieser Eisenbahn war, dass sie führerlos gefahren ist und automatisch an den Stationen anhielt. Die Mitarbeiter gingen in die unterirdischen Bahnhöfe und packten die Post aus den Waggons und andere Post hinein.  So ist der Zug die Strecke hin und her gefahren.

Faszinierend für mich zu erfahren war, dass heute viele Menschen nicht wissen, dass es diese Minieisenbahn gibt. Viele Leute haben erst davon erfahren als sie 2003, wegen der Wirtschaftlichkeit, außer Betrieb genommen wurde. Zum Schluss waren von den acht Stationen nur noch drei in Betrieb.

Ich finde es schade, dass das damals so umweltfreundliche Denken nicht weitergeführt wurde und die Sortierstationen verlegt wurden. Sodass, die MailRail-Bahnhöfe für die Stationen nicht mehr erreichbar war. Das wäre doch ein Denkansatz in der Politik  dies wieder aufzugreifen, denn der Verkehr wird sicherlich nicht weniger auf Englands Straßen.

Weitere Informationen und Bilder von “MailRail” finden Sie auf der inoffiziellen Homepage: www.mailrail.co.uk

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