Hellau! Oder: der Kampf um die Kamellen…

Ich war gestern in Oberursel und habe den Karnevalsumzug am Marktplatz angeschaut.  Eigentlich war es ein schöner Umzug – trotz dem Schneewetter.  Aber über einige “Mitzuschauer” – bzw. Kamellenfänger – konnte ich mich nur aufregen.

Ich stand in der zweiten Reihe und meine Tochter war in der ersten Reihe.  Auch sie hat einiges erleben müssen!

Oberursel Karnevalsumzug 2010

Oberursel Karnevalsumzug 2010 am Marktplatz

Nun möchten wir unseren Mitbürgern eine offene und ehrliche Meinung über ihr Verhalten geben:

Frau A: jeder nimmt mal eine Tasche mit zum Karnevalsumzug.  Schließlich müssen die Kamellen irgendwo verstaut werden.  Aber wenn es unbedingt eine Designertasche sein muss, dann bitte nicht so einen harten Stoff.  Das tut richtig weh, wenn Sie so tanzfreudig damit herumschwingen.

Herr B: “darf ich bitte vorbei” sagt man nur, wenn man die Straße überqueren möchte, nicht wenn man sich vordrängen will.

Frau A: auch wenn Herr B unverschämt ist, ist das kein Grund seine Kinder zur Seite zu schubsen damit Sie besser an die Bonbons drankommen.

Frau C: ich muss Sie loben, dass Sie Herr B die Meinung gesagt haben!

Herr D: ich bin ein gemäßigter Fänger.  Ich bin eigentlich nicht hier wegen der Kamellen, und auf dem Boden krabbeln tue ich erst recht nicht.  Aber wenn schon einmal etwas in meine Richtung fliegt dann fange ich es natürlich.  Nur weil Sie 30cm Größer sind als ich, gibt das Ihnen kein Recht mir dann die Sachen gewaltsam aus der Hand zu nehmen.

Frau A: es sind nicht nur Ihre Kinder hier.  Nur weil jemand direkt an die Kinder etwas verteilt, und nicht wirft, ist das kein Grund ihn direkt anzusprechen und Ihre Kinder vor zu schicken.  Lassen Sie ihn die Reihe durchlaufen, damit jedes Kind drankommt.

Frau E: Es ist doch sehr praktisch, wenn die Kamellen in meiner Kapuze landen, nicht wahr?  Eigentlich will ich keine großen Ansprüche daran erheben, aber ich finde es trotzdem nicht richtig, dass Sie in meine Klamotten hinein greifen um Sie wieder heraus zu bekommen.

Herr F: OK, ich gebe es zu, einmal war ich doch relativ nah am Boden und dabei ist mir etwas aus der Hand gefallen.  Das war nicht für Sie bestimmt!

Frau A: Ja, Sie haben uns wirklich genervt.  Eigentlich grüßt man die Umzugswägen und hofft, dass vielleicht etwas gutes abgeworfen wird.  Man geht nicht zu fast jedem Wagen mit ausgestreckten Händen und bettelt um eine Gabe.

Aber, Frau A, nicht nur wir haben uns gefreut, als Sie dann statt mit den bloßen Händen mit einem Hut betteln gingen und zur Belohnung eine Konfetti-Bombe als Antwort bekamen.

Auf diese spontane und clevere Idee des Karnevalsvereins – egal welcher das nochmal war – sage ich auch mal ein donnerndes “Hellau!”

Der Schnee schwindet langsam

Am Dienstag waren noch so viele Schneemassen angesagt, dass für Mittwoch und Donnerstag im ganzen Hochtaunuskreis alle Schulen geschlossen wurden. Und dann kam er nicht, der Schnee. Im Gegenteil er verschwand sogar und es wurde alles zu einem Einheitsmatsch, in dem man weiterhin schlecht fahren und laufen kann, denn die Seitenstraßen werden kaum geräumt. Zu allem Überfluss hat die VGF beschlossen am Freitag zu streiken, so fuhren keine U-Bahnen und keine Busse.  Das war blöd denn wir wollten eigentlich ein Buch zurück in die Bücherei bringen.

Ich habe das Gefühl, dass auch hier in Deutschland nicht mehr mit einem “richtigen” Winter gerechnet wird und deswegen auch die Vorkehrungen zurückgeschraubt werden, sonst würde das Streusalz ja nicht, oder nicht so schnell ausgehen. Und ich finde es ist schon Ironie pur, dass man kaum vom Parkplatz herunter kommt, die Seitenstraße nicht geräumt ist und 50 Meter weiter ist noch nicht mal mehr Matsch auf der Straße. Jeden Tag sehe ich Autos, Pflegedienste, Taxen die die Straße hin und her schlingern, oder ganz fest stecken.

Gestern jedoch wurde auch in den Seitenstraßen geräumt und oh Wunder ich kann jetzt auch wieder Auto fahren. Damit das Leben zackig weiter geht sind auch schon die ersten Ostersachen im Supermarkt, vielleicht vertreiben sie auch ein bisschen den Schnee.

Schnee wohin man schaut…

In den letzten Tagen, wann immer ich aus dem Fenster geschaut habe, hat es geschneit. Vielleicht hat es zwischendrin mal für fünf Minuten aufgehört, aber das war es auch schon. Dementsprechend sieht es draußen auch aus.

Am Anfang der Schneesaison wurde noch fleißig geräumt und gestreut, ich hab nur das Gefühl, dass das nur noch halbherzig gemacht wird. Selbst auf der Hauptstraße wird weniger geräumt, und bei uns in der Straße sowieso nicht. Hier rutscht man fröhlich vor sich hin oder man bleibt stecken. Ich selbst komme überhaupt nicht mehr vom Parkplatz herunter. Deswegen hab ich mir mal was anderes einfallen lassen. Ich hab mir den Schlitten geschnappt, zwei Körbe drauf und ab zum Supermarkt. Schön eingekauft und dann alles auf den Schlitten gepackt. Hat prima geklappt und wenn das Wetter weiter so bleibt werde ich das auch nochmal so machen. Nur die Schulen werden auch bei diesen Schneemengen nicht geschlossen, wie in anderen Ländern 😉

So, das war die etwas weniger schöne Seite von dem vielen gesegneten Schnee. Die andere Seite ist die, dass es ein wahres Paradies für Kinder ist. Endlich genug Schnee für ein Riesenschneemann, zum Schlittenfahren muss man nicht zwangsweise auf den Feldberg und reichlich Munition für Schneeballschlachten bei relativ milden Temperaturen. Und schön aussehen tut es auch noch. Da macht man gerne einen Spaziergang.

Oberursel

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