Carnival Pack 2

“Carnival Pack 2” is a collection of 4 transcripts, each in their own PDF file. The pack is a ZIP file containing the 4 PDFs and is available from the AllThingsGerman Download Store.

The transcripts in this pack are:

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Hellau! Oder: der Kampf um die Kamellen…

Ich war gestern in Oberursel und habe den Karnevalsumzug am Marktplatz angeschaut.  Eigentlich war es ein schöner Umzug – trotz dem Schneewetter.  Aber über einige “Mitzuschauer” – bzw. Kamellenfänger – konnte ich mich nur aufregen.

Ich stand in der zweiten Reihe und meine Tochter war in der ersten Reihe.  Auch sie hat einiges erleben müssen!

Oberursel Karnevalsumzug 2010

Oberursel Karnevalsumzug 2010 am Marktplatz

Nun möchten wir unseren Mitbürgern eine offene und ehrliche Meinung über ihr Verhalten geben:

Frau A: jeder nimmt mal eine Tasche mit zum Karnevalsumzug.  Schließlich müssen die Kamellen irgendwo verstaut werden.  Aber wenn es unbedingt eine Designertasche sein muss, dann bitte nicht so einen harten Stoff.  Das tut richtig weh, wenn Sie so tanzfreudig damit herumschwingen.

Herr B: “darf ich bitte vorbei” sagt man nur, wenn man die Straße überqueren möchte, nicht wenn man sich vordrängen will.

Frau A: auch wenn Herr B unverschämt ist, ist das kein Grund seine Kinder zur Seite zu schubsen damit Sie besser an die Bonbons drankommen.

Frau C: ich muss Sie loben, dass Sie Herr B die Meinung gesagt haben!

Herr D: ich bin ein gemäßigter Fänger.  Ich bin eigentlich nicht hier wegen der Kamellen, und auf dem Boden krabbeln tue ich erst recht nicht.  Aber wenn schon einmal etwas in meine Richtung fliegt dann fange ich es natürlich.  Nur weil Sie 30cm Größer sind als ich, gibt das Ihnen kein Recht mir dann die Sachen gewaltsam aus der Hand zu nehmen.

Frau A: es sind nicht nur Ihre Kinder hier.  Nur weil jemand direkt an die Kinder etwas verteilt, und nicht wirft, ist das kein Grund ihn direkt anzusprechen und Ihre Kinder vor zu schicken.  Lassen Sie ihn die Reihe durchlaufen, damit jedes Kind drankommt.

Frau E: Es ist doch sehr praktisch, wenn die Kamellen in meiner Kapuze landen, nicht wahr?  Eigentlich will ich keine großen Ansprüche daran erheben, aber ich finde es trotzdem nicht richtig, dass Sie in meine Klamotten hinein greifen um Sie wieder heraus zu bekommen.

Herr F: OK, ich gebe es zu, einmal war ich doch relativ nah am Boden und dabei ist mir etwas aus der Hand gefallen.  Das war nicht für Sie bestimmt!

Frau A: Ja, Sie haben uns wirklich genervt.  Eigentlich grüßt man die Umzugswägen und hofft, dass vielleicht etwas gutes abgeworfen wird.  Man geht nicht zu fast jedem Wagen mit ausgestreckten Händen und bettelt um eine Gabe.

Aber, Frau A, nicht nur wir haben uns gefreut, als Sie dann statt mit den bloßen Händen mit einem Hut betteln gingen und zur Belohnung eine Konfetti-Bombe als Antwort bekamen.

Auf diese spontane und clevere Idee des Karnevalsvereins – egal welcher das nochmal war – sage ich auch mal ein donnerndes “Hellau!”

Fasching in England

Gibt’s das? Erstaunlicherweise ja, aber nicht so wie man sich das hierzulande vorstellt, sondern eher im Stil von “Karneval in Rio”. Sehr bunt und laut ziehen durch Londons Notting Hill lange Umzüge und zwar drei Tage lang. Musik gibt es auch, jedoch aus der Konserve in Richtung Pop. Einige wenige Trommlergruppen sind auch dabei.  Und noch einen großen Unterschied gibt es, das ganze Spektakel – es ist wirklich eins –  findet im Sommer statt.

Die Kostüme sind schrill bunt und überdimensional groß. Sie können am Rücken befestigt werden oder es ist wie eine Art Kleid in das man hineinschlüpft. Die Sambatänzerinnen laufen leicht bekleidet in ihren Gruppen und zeigen was sie so haben 😉

In ländlichen Teilen Englands, zum Beispiel im südöstlichen Deal, geht es etwas weniger schrill, aber doch auch recht bunt zu. Die örtlichen Vereine laufen in diesem Umzug und sind teilweise verkleidet. Jeder Ort hat auch eine Faschingskönigin und -prinzessinnen die sich gegenseitig mit ihren prunkvollen Wagen auf den Umzügen besuchen. Die Wagen sind thematisch gestaltete Anhänger oder komplett umgebaute LKWs.

Fällt dann eigentlich die Faschingszeit im Februar ganz unter den Tisch? Nein, es wird etwas anderes veranstaltet. Am Faschingsdienstag oder wie er in England genannt wird, der Shrove Tuesday findet etwas lustiges statt. Der Shrove Tuesday ist wie bei uns der letzte Tag vor der Fastenzeit und deshalb gibt es eine Tradition, dass an diesem Tag noch einmal richtig ungesund gegessen werden darf. Ganz traditionell gibt es dann nämlich Pfannkuchen. Aus diesem Grund wird dieser Tag auch Pancake Day genannt. Was aber wird jetzt lustiges veranstaltet?  Es findet das jährliche Pfannkuchenrennen statt! Viele verrückte Leute ziehen sich komische Klamotten an, backen zu Hause einen Pfannkuchen und danach rennen sie mit dem Pfannkuchen in der Pfanne durch die Gegend. Damit es auf keinen Fall langweilig wird, muss der Pfannkuchen, beim rennen, durch hochwerfen umgedreht werden.

Eine Karnevalssaison wie man es in Deutschland kennt gab es viel früher in England auch.  Sie hieß damals “Shrovetide”, fiel aber im 16. Jahrhundert der Reformation zum Opfer.  Der Begriff wird heute immer noch gelegentlich verwendet.

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