Winterreifen – kann man das essen?

…fragen sich die Leute in England, sollten sich die Engländer besorgen  – sage ich!

Es ist unglaublich, ich habe eine Stunde im Internet herum gesucht nach Informationen über Winterreifen in England. Aber es gibt sie wahrscheinlich wirklich nicht. Dafür haufenweise Blogeinträge von AuPairmädchen die hautnah im Schneechaos dabei sind oder gewesen sind. Und wunderschöne Bilder vom eingeschneiten Kent.

Mal im Ernst, spätestens jetzt sollten manche Menschen, die politisch etwas zu sagen haben, sich verstärkt Gedanken über Streusalz, Winterdienst und Winterreifen machen. Dann würde nicht jedes Mal so ein Ausnahmezustand herrschen. Wer weiß wie die nächsten Winter aussehen werden. Denn sogar Polizei und Rettungsdienst fahren mit Sommerreifen.

Auf der Wetterseite der BBC gibt es eine Wetterwarnung, dass das Risiko eines Schneefalls bei 80% morgen liegt. Und dass  ein “significant” Schneefall von 5-10 cm weit verbreitet sei, örtlich 20 cm und in Höhenlagen 30 cm. Einerseits würden die Bayern sich über 10 cm kaputt lachen, andererseits Kleinvieh macht auch Mist.

Wenn man aber doch lange genug sucht, findet man auch Autohändler in England die doch Winterreifen verkaufen! Teilweise sogar laut Homepage mit kostenloser Montage. Der Witz dabei ist, dass das nicht unbedingt fürs Inland gedacht ist, sondern für Reisen in schneereicheres Ausland.

In diesem Sinne, allzeit gutes Rutschen, oh gute Fahrt!

London Underground

London Underground ist das älteste und längste U-Bahnnetz der Welt. Es führt mit seinen 408 Kilometern durch die gesamte Londoner Innenstadt und zu den Bahnhöfen und  Endbahnhöfen der Fernbahngesellschaften. Das U-Bahnnetz sollte ursprünglich eine Entlastung für die mit Kutschen verstopften Straßen sein. In der Innenstadt sind die Gleise zur Sicherheit im Untergrund gebaut, außerhalb mehrheitlich an der Oberfläche. Auf dem Weg der 408 Km sind 274 Stationen verteilt und durchschnittlich 2,67 Millionen Menschen fahren täglich mit diesen Zügen. Umgangssprachlich wird die U-Bahn liebevoll “tube” genannt.

Ich war 2003 das erste Mal in London, in diesem Jahr wurde London Underground ein Teil von “TfL” der Transport of London. Man kann sicherlich unterschiedliche Erfahrungen haben, mit der englischen U-Bahn. Wenn einem eine riesige Menschenmasse nichts ausmacht und man sich mit dem System gut zurechtfindet, der kann relativ entspannt durch die Gegend fahren. Wer aber zum ersten Mal in London mit der U-Bahn fährt sollte sich Zeit nehmen und sich in Ruhe vorbereiten. Von wo aus man wohin fahren möchte und welches Ticket das Beste ist. Es wird zwar kaum gedrängt und geschubst, aber sehr viele Menschen sind es trotzdem. Vor allem zur sogenannten “Rush Hour “. Das Netz ist in sechs Zonen eingeteilt, aber wenn man nur in der Mitte von London unterwegs sein möchte, sind die Zonen eins und zwei völlig ausreichend. Ticketpreise finden Sie hier.

Ein anderes Thema ist das barrierefreie Fahren. Das ist schon etwas skurril, denn ursprünglich gab es sehr viel mehr Aufzüge nach unten zu den Gleisen. War der Bau eines Aufzugs nicht möglich wurde eine Wendeltreppe gebaut. Später wurden Rolltreppen eingebaut und die Aufzüge dafür zugeschüttet. So wurden die meisten U-Bahn Stationen für Rollstuhlfahrer nicht mehr zugänglich. Das ist außer einer Ausnahme auch heute noch so.

Diese Ausnahme ist Strecke zwischen Westminster und Stratford. Auf dieser Strecke sind alle Stationen rollstuhlgerecht. Das komische ist, dass an vielen anderen Strecken die Fahrscheinentwerter rollstuhlgerecht sind, aber dann plötzlich Treppen oder Rolltreppen kommen und die Rollstuhlfahrer doch nicht weiter können. Aktuelle Informationen zum barrierefreien U-Bahnfahren finden Sie hier.

Es gab zu Bauzeiten viel Konkurrenz um die U-Bahnen und deshalb gab es viele Stationen die oft dicht zusammen lagen. Als die Rolltreppe erfunden wurde, wurden viele Stationen aufgerüstet und wegen des Platzbedarfs auch Stationen geschlossen oder zusammengelegt. Die geschlossenen Stationen hatten noch ihren Nutzen im zweiten Weltkrieg als Bunker und können zur Evakuierung verwendet werden. Wer noch mehr über die geschlossenen Stationen erfahren und Bilder sehen möchte kann das auf der Webseite “Underground History” tun. Übrigens geschlossene Haltestellen – auch Welche die man besuchen kann – gibt es auch in anderen Städten, zum Beispiel in Madrid.

Als Abschluss noch ein paar Worte zu “Mind the Gap”. Das heißt so viel wie “Achtung! Denken Sie an den Spalt”. Das hat folgenden Hintergrund. Der Spalt zwischen Bahnsteig und U-Bahn ist oftmals sehr groß und deshalb wird davor gewarnt, insbesondere wenn der Bahnhof sich in einer Kurve befindet. Die Warnung erfolgt einmal durch eine Durchsage und zum anderen steht es am Rand des Bahnsteigs in großen Buchstaben geschrieben. Man kann es nicht überhören oder überlesen. Es gehört zum U-Bahnfahren dazu wie die Doppeldeckerbusse auf die Straße, und hat auch einen gewissen Kultstatus erlangt, wie man an den vielen T-Shirts mit diesem Spruch erkennen kann.

Also, viel Spass und “Mind the Gap”!

Wie die Briten über die Strasse kommen

Zebra crossings (Zebrastreifen) sind breite weiße Streifen die dazu dienen sicher über die Strasse zu kommen. Dies ist wohl weltweit die häufigste Art, nach der Ampel, eine Strasse zu überqueren. So auch in England.

Allerdings gibt und gab es in England noch einige andere (Tier-)Namen für Zebrastreifen und Ampeln um sicher auf die andere Strassenseite zu kommen. Nämlich Panda crossing, Tiger crossing, Pelican crossing, Toucan crossing und Pegasus crossing.

Panda crossing: Hier war es so, dass es keine Streifen gab, stattdessen langgezogene Dreiecke in weiß und Schwarz. Dazu gab es spezielle Ampeln die sagten wann die Strasse zu überqueren war.  Diese Variante gibt es schon seit fast 40 Jahren nicht mehr.

Tiger crossing: Das war wieder wie ein Zebrastreifen nur in gelb/schwarz. Die Besonderheit hier war, dass auch Fahrräder so über die Strasse durften.

Am gängigsten ist der Pelican crossing: Pelican kommt von Pedestrian light controlled. Es ist im Grunde genommen eine ganz normale Fußgängerampel. Nur das Signalgerät um den Autoverkehr zu stoppen sieht etwas anders aus. Es wird darauf auch erklärt was auf der Ampel zu sehen ist. In den Ampeln gibt es – wie auch in Deutschland üblich – die roten und grünen Männchen.

Neu  ist der Toucan crossing: Dies ist auch eine Art Fußgängerampel (pelican) nur, dass links und rechts davon ein Fahrradweg markiert ist. Die Fahrräder fahren dann natürlich wo hinüber? Ja, auf der linken Seite. Das ganze beidseits, damit sich die Stahlrösser nicht in die Quere kommen.  Der Name ist ein Wortspiel auf “two can” (zwei können).  Der Toucan crossing ersetzte den  Tiger crossing.

Ebenfalls neu ist der Pegasus crossing: Pegasus kommt namentlich aus der griechischen Mythologie, der ein beflügeltes Pferd darstellt. Daher dürfen an solchen Stellen die lieben Pferde über die Strasse.

Seit einigen Jahren gibt es auch Puffin crossings (Pedestrian User friendly intelligent crossing). Dies stellt die moderne Art von Pelican crossing dar.  Die Puffin crossings haben Sensoren, die erkennen können wann die Fußgänger die Straße fertig überquert haben.  Neu ist auch, dass die roten und grünen Männchen auf der eigenen Seite der Straße in Augenhöhe sind.

Zu guter letzt sind die Belisha beacons erwähnenswert, die an allen Zebrastreifen sind.  Das sind orangefarbigen Lämpchen, die die ganze Zeit blinken.  Sie sind dazu da, die Autofahrer für den Zebrastreifen zu sensibilisieren und im Winter sind die Zebrastreifen bei Schnee trotzdem noch erkennbar.

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