Warum haben so viele US-Amerikaner Donald Trump gewählt?

Am vergangenen Mittwoch hat die Stiftung Aktiv im Norden zusammen mit der VHS Hochtaunus zu einem Vortrag in der Grundschule am Eichwäldchen mit dem ehemaligen USA-Korrespondent der ARD, Arthur Landwehr, eingeladen.

Der Vortrag fand auf “historischen Boden” statt, merkte Joachim Kraus, Vorsitzender der Stiftung, an. Dort, wo jetzt die Aula der Grundschule steht, befand sich früher der Supermarkt der Amerikaner. Der George-C.-Marshall-Ring ist nach dem ehemaligen Außenminister der USA benannt. Robert Kempner war Stellvertreter des amerikanischen Chefanklägers bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen und bereitete die Prozesse in Camp King vor. Nun hat “Donald Trump in 100 Tage das geschafft, was Putin in 25 Jahren nicht geschafft hat: Die Weltordnung erschüttert”, sagte er.

Auch Arthur Landwehr, der zum ersten Mal in Oberursel war, sind die Straßennamen aufgefallen. Er sei auf dem Weg zum Vortrag durch den Elvis-Presley-Weg gelaufen.

Über die Aktionen des US-Präsidenten der letzten 100 Tage zeigte er sich wenig überrascht. “Donald Trump macht das, was er angekündigt hat”, sagte er und ergänzte: “Die Leute haben gewusst, für was sie wählen.”

Immerhin waren über 50% der US-Amerikaner, die gewählt haben, am Abend des 5. November glücklich, so Landwehr. Die Zustimmung bei den Republikanern über Trumps Handeln liegt immer noch bei 85%.

Ein Abend mit Arthur Landwehr

Er nahm einen Blick auf die Geschichte der USA und erklärte, dass das, was wir in den letzten 80 Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erlebt haben, eher die Ausnahme bei den US-Amerikanern war. Was Donald Trump macht, war in der Geschichte der Vereinigten Staaten vor dem Ersten Weltkrieg und nochmal vor 1941 ganz normal: sprich, ihre eigenen Interessen zu schützen und sich aus globalen Themen rauszuhalten.

Es sind nicht gerade wenige Menschen, die Trump gewählt haben. Bei den weiblichen Wählerinnen haben 45% ihn gewählt, bei weißen Frauen war die Quote sogar bei 53%. Denn, so Landwehr, “auch wenn sie ihn nicht mögen, er liefert.” Außerdem haben noch nie so viele Afro-Amerikaner einen Republikaner-Präseident gewählt.

Menschen unter 30 Jahre alt haben Trump mehrheitlich gewählt, vor allem bei den Männern.

Aber was hat 77 Millionen Menschen dazu bewegt, Donald Trump zu wählen? Arthur Landwehr nannte die NAFTA (North American Free Trade Agreement) Kündigung und die Drohung aus der NATO auszusteigen als Themen, die Unterstützung gefunden haben.

“Donald Trump kann mit Ängsten arbeiten”, sagte Landwehr. Und hier spielt auch das Verhältnis der Amerikaner zu ihren Waffen eine Rolle. 350 Millionen US-Amerikaner haben 400 Millionen Schusswaffen zu Hause und viele sehen die Waffe als einen Teil von ihnen. Das erste Mal, wenn Jugendliche mit einer Waffe schießen, ist eine Art “Initiation”.

Damals am Capitol am 6. Januar 2021 war Arthur Landwehr selbst dabei. Die Trump-Anhänger haben ihm erzählt, dass sie “einen Putsch verhindern wollen” – damit war die Ernennung Bidens als Wahlsieger gemeint.

Wie weit manche bereit sind, für ihre Politik zu gehen, zeigt eine Statistik: 10% der US-Amerikaner haben eine Beziehung wegen der politischen Haltung des Partners beendet. “Das ist, als ob man Schluss machen würde, wenn der Partner hier die AfD wählt”, erklärte Landwehr.

Er machte deutlich: Mit so einer breiten Zustimmung für seine Politik glaubt Donald Trump, dass er einen Auftrag für sein Handeln hat.

Auf dem Foto zu sehen sind (v.l.n.r.): Joachim Kraus (Vorsitzender, Stiftung Aktiv im Norden), Cornelia Synek, Carsten Koehnen (VHS Hochtaunus), Arthur Landwehr, Elisabeth Welteke, Peter Rückert. Das Buch “Die zerrissenen Staaten von Amerika” von Arthur Landwerk ist bei den Buchhandlungen in der Stadt erhältlich.

About Graham

Graham Tappenden is a British ex-pat who first came to Germany as a placement student in 1993, returning in 1995 to live there permanently. He has been writing for AllThingsGerman.net since 2006. When not writing blog posts or freelancing for the Oberurseler Woche and other publications he works as a self-employed IT consultant and online community manager. In 2016 he gained German citizenship.

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