Sealand – eine Mikronation in der Nordsee

Heute schreibe ich über Sealand. Aber wer, was und wo ist Sealand?

Sealand ist eine sogenannte Mikronation und befindet sich ungefähr sechs Meilen vor der Küste Englands in der Nordsee. Sealand ist jedoch keine Insel sondern eine Plattform auf zwei riesigen Standbeinen aus Beton die wiederum auf einer Platte  im Meeresboden verankert sind.  Gebaut wurde sie im internationalen Gewässer – zu einer Zeit als sich die Hoheitsgewässer nur auf 3 Meilen erstreckten.

Es gibt noch einige mehr von diesen Bauten, sie wurden im zweiten Weltkrieg vor der Mündung der Themse gebaut, als Abwehr bei Angriffen aus der Luft und vom Wasser aus.

Flagge Sealands ©Can Stock Photo Inc. / megastocker

Flagge Sealands

In den ’60er Jahren waren diese verwaisten Festungen, auch Maunsell-Seefestungen genannt, sehr beliebt um Piratensender zu betreiben. Auch Paddy Roy Bates wollte seinen Sender Radio Essex auf solch einer Festung betreiben. Knock John Tower war jedoch nicht weit genug entfernt und der Sender wurde abgeschaltet.  Stattdessen eroberte und besetzte er Roughs Tower und ernannte sich und seine Frau zu Fürst Roy und Fürstin Joan von Sealand. Der Fürst verteidigte “sein Land” und gründete eine Regierung aus Freunden die mit ihm auf die Festung gekommen waren. Sie ernannten sich zu sealändischen Staatsbürgern und haben eigene Pässe, Währung und sogar Briefmarken.  Für Münzsammler sind sie auf Grund der Metalle aber durchaus etwas wert.

2006 brach ein Feuer aus und beschädigte Sealand erheblich. Eine britische Firma wurde beauftragt die Schäden zu reparieren und mit Spendengeldern konnte dies im selben Jahr realisiert werden. Die Firma blieb noch einiges länger auf Sealand wegen Modernisierungsmaßnahmen. Unter anderem wurde eine Windenergieanlage installiert für eine eigene Stromversorgung.

Ob Sealand tatsächlich als eigener Nationalstaat gilt ist seit Jahren umstritten, besonders bei der britischen Regierung.  Allerdings nahm bereits im Jahr 1975 ein anderes Land diplomatischen Kontakt zu Sealand auf – eine Tatsache die als Anerkennung der Existenz des Staates angesehen wird.

Diese Staat war… die Bundesrepublik Deutschland!

(Wie es dazu kam, sowie Bilder von Sealand finden Sie in Wikipedia).

Kissing gate

Das heutige Thema ist das ‘Kissing gate’. Man findet sie an Gebieten die geschützt werden durch einen Zaun, die aber trotzdem öffentlich begehbar sind. Sie sind so gebaut, dass man mit Kinderwägen, Rollstühlen und ähnliches, noch durchkommt, aber nicht mit Fahrzeugen und vor allem nicht mit Pferden.

Das heißt man muss einzeln durch das Tor in dem man in den Eingang geht, erst dann kann man das Gatter aufmachen, um dann in das geschützte Gebiet wie zum Beispiel ein Park mit einem Teich zu kommen. Der nächste muss es genauso so machen. Und jetzt komme ich zum Namen des Gatters.

Es gibt ein Spiel, wenn mehrere Personen durch das Gatter wollen, kann diejenige Person die als erstes durchgeht der zweiten Person den Durchgang verweigern und sie kommt nur mit einem Kuss weiter. Das lässt beliebig verlängern.  Daher der Name ‘kissing gate’. Ein anderer Grund für diesen Namen ist, dass das Gatter kein Schloss hat, sondern nur anlehnt.  Diese Anlehnung des Gatters an den Rahmen nennt man “kissing”.

Verschiedene Versionen gibt es davon, aus Holz und Metall in mehreren Formen.

Ducking stool

Der ‘ducking stool’ ist wirklich eine Art Stuhl. Der Stuhl ist mit einem Seil an einem langen Holzbalken befestigt der ins Wasser hinabgelassen werden kann. Man kann sich das so vorstellen, wie ein Hebel dass der Stuhl unter Wasser kommt. Diesen Stuhl gibt es auch auf einem fahrbaren Gestell. Und was hat man damit gemacht?

Im 12. und 13. Jahrhundert diente dieser Stuhl dazu, Frauen und Hexen zu unterscheiden. Frauen die den Männern komisch oder verdächtig vorkamen, wurden auf diesen Stuhl gesetzt und gefesselt. Dann wurden sie ins Wasser hinab gelassen bis der Kopf unter Wasser war. Starb die Frau war es keine Hexe. Konnte sie sich jedoch befreien und dazu noch schwimmen, wurde sie als Hexe deklariert und verbrannt.

Später im 16. – 18. Jahrhundert war der Stuhl eine Art Bestrafung für ungehorsame oder untreue  Ehefrauen. Auch sie wurden an den Stuhl gebunden und ins Wasser gelassen, jedoch nicht mit der Absicht sie ertrinken zu lassen. Die Frauen wurden so oft unter Wasser gebracht bis sie ihren Fehler oder Missetat eingesehen haben. Sie hatten es also ein Stück weit selbst in der Hand wann die ‘Bestrafung’ ein Ende hatte.

Der 'ducking stool' in Canterbury
Der ‘ducking stool’ in Canterbury

Ich habe in Canterbury (Kent) einen solchen Stuhl gesehen, er ist über einem Kanal befestigt und ist heutzutage nur noch zum anschauen da. Heute macht man Witze darüber, aber früher war das bitterer Ernst. Ich denke das war nicht lustig für die Frauen, so gefügig gemacht zu werden.

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