Am Pfingstmontag stand in Oberursel Jazzmusik im Mittelpunkt. Um 11 Uhr eröffneten die New Orleans Joymakers mit ihrer Dixieland Marching Band das diesjährige „Jazz meets Mühle“ an der Schuckardtsmühle.
Nach einigen technischen Schwierigkeiten eröffnete Martin Krebs vom KSfO die Veranstaltung und bedankte sich bei den Sponsoren. In diesem Jahr fand “Jazz meets Mühle” als Kooperation mit dem Kulturkreis Oberursel statt und wurde zum ersten Mal nicht von Stephan Remes organisiert, der im vergangenen Juni verstorben war. “Er hat sie aus der Taufe gehoben”, erklärte Krebs. “Jazz meets Mühle” fand zum ersten Mal im Jahr 2012, damals noch im August statt.
Stadtrat Jutta Niesel-Heinrichs vertrat Bürgermeisterin Antje Runge bei der Eröffnung und lobte, dass das Fest inzwischen überregional bekannt ist. Wie in den Jahren zuvor hatte Wolfgang Zöll die musikalische Leitung des Fests übernommen und spielte auch im Anschluss mit seiner Gruppe “Powerhouse Swingtett” auf der Bühne am Bachpfädchen.
Gesponsert wurde “Jazz meets Mühle” in diesem Jahr von den Stadtwerken Oberursel, der Taunus Sparkasse, VZF Taunus, GIA Taunus und Fraport.
Die Marching Band machte sich auf den Weg und für die Gäste, die an der Schuckardtsmühle blieben, wurde von den Naturfreunden zusammen mit dem Kunstgriff Handkässalat, Spundekäs und gegrillte Würstchen angeboten.
Da die Kürtellsmühle in diesem Jahr pausierte, war der nächste Standort in der Altstadt. An der Bleiche hatte die Familie Usinger die Tore zu der Herrenmühle geöffnet. Hier spielte Mitja Skoberne modernes Jazz mit der Gruppe Passion Friends. Zum Essen gab es “Hessische Hot Dogs”, bestehend aus Frankfurter Rindswurst mit Apfelweinsauerkraut, Röstzwiebeln und hausgemachter pikanter BBQ-Sauce oder mit Sieben-Kräuter-Pesto.
Im Gasthaus “Zum Schwanen” spielten die “Jazz Gems” Eigenkompositionen während die Gäste regionale Spezialitäten zu sich nahmen. Der Handkäse, der hier serviert wurde, stammte von der ältesten Sauermilchkäserei Deutschlands: Käserei Horst in Groß-Gerau, die Stadt, in der im Jahr 1813 erstmals Handkäse hergestellt wurde. Das Fleisch für die „Bullen-Bolognese“ kam aus Limousin-Bullen von der Familie Hildmann in Oberhöchstadt. Passend zu den hessischen Gerichten gab es auf der Getränkekarte einen Rosé-Äppler.
Eine weitere Gaststätte mit Jazz war der Ratskeller im Hof des Vortaunusmuseums. Hier spielten die “JamSesh 4”. Auf der Speisekarte standen unter anderem vegetarische Burger mit Grillgemüse und Schmand, frische Austern und Ochsenbackenburger mit Gurkensalat.
Weiter entlang der Strackgasse mag der Hof der Hospitalkirche nicht auf den ersten Blick als Mühlenstandort zu erkennen sein, dennoch stand gegenüber früher die Lohmühle Baldes, auch Brauns Walkmühle genannt, und das Wasser floss im offenen Mühlengraben. Im Jahr 1962 wurde das Gebäude abgerissen, um Platz für das damals neue Alberti Gebäude zu machen. Hier spielten am Montag in der ersten Runde das Fehlgriff-Orchester mit Bigband Jazz während Mitglieder des Seniorentreffs Fleischbällchen (Köfte) aus Rind- und Lammfleisch grillten, um sie mit Brot, Zwiebeln, Tomaten und Petersilie zu servieren.
Auch am Rathausplatz stand früher eine Mühle. Bis 1936 war hier die Götz-Mühle im Einsatz, eine Mahlmühle. Als der Werkgraben im Jahr 1966 verrohrt wurde, baute die Stadt Oberursel das Wasserrad aus, im Jahr 1981 wurden schließlich alle Gebäude abgerissen, um Platz für die Stadthalle zu machen. Am Vormittag spielte hier Georg Boeßner mit dem “Trio Origin”. Müller’s Grill- und Festservice stand mit Pellkartoffel und Quark sowie Currywurst bereit.
Am Nachmittag startete die zweite Runde mit den Bands “One moment”, “Natalya Karmazin Karma Jazz Trio”, “International Cajun Trio”, “Sabine Baukal Group” und “Trio Tirantes”. Im Hof der Hospitalkirche spielte Roman Kuperschmidt Klezmermusik, zu der auch einige Gäste tanzten.
Schließlich spielten die “New Orleans Joymakers” nach ihrer Ankunft am Rathausplatz und beendeten den sonnigen Jazz-Tag für die meisten Besucher. In den Gaststätten ging der musikalische Tag jedoch in die dritte Runde. Mit dem “JJJ-Trio” beim Schwanen und das “Valentin Garvie Project” im Ratskeller bestand in diesem Jahr noch länger die Möglichkeit Jazzklänge genießen zu können.
Guter Journalismus braucht Zeit und Geld. Für diesen Artikel ist jemand hingefahren, hat sich Notizen gemacht und Interviews geführt, um dann den Artikel zu schreiben. Wenn Sie mehr Artikel dieser Qualität im Forum lesen möchten, unterstützen Sie Orschel2day mit einem monatlichen Abonnement von €5: https://obu.li/ppabo










Speak Your Mind